Helenen-Paulownen-Mausoleum
Zwar war es nicht unüblich, dass Menschen in den vergangenen Jahrhunderten wesentlich jünger starben als es heute der Fall ist, aber dies war auch für damalige Verhältnisse eine unschöne Besonderheit: Kurz nach der Geburt ihrer Tochter Marie Luise Friederike erkrankt die 18 jährige Helena so schwer, dass sie nur wenige Zeit später an dessen Folgen verstirbt.
Helena Pawlowna Romanowa war die zweite Tochter des russischen Zaren Paul I. von Russland. Mit nur 14 Jahren heiratete sie im Jahr 1799 den Erbprinzen Friedrich Ludwig zu Mecklenburg, ältester Sohn von Großherzog Friedrich Franz I. und man könnte meinen, den Beiden hätte eine rosige Zukunft bevorgestanden. Doch leider macht das Schicksal auch vor großen Persönlichkeiten keinen Halt und so wurde Friedrich Ludwig zu Mecklenburg schon sehr bald Witwer und alleinerziehender Vater.
Es liegt auf der Hand, dass der Verlust seiner Ehefrau Friedrich Ludwig sehr geschmerzt haben muss, denn er ließ für sie ein Mausoleum errichten, welches in Größe und Umfang neue Dimensionen erreichte. Die Grundlage dieser Ruhestätte ist 20 x 12 Meter groß und soll ursprünglich mehr als 30.000 Reichstaler (eine damals sehr beachtliche Summe) gekostet haben.
Nach neun Stufen befindet man sich in der von vier Säulen gehaltenen Vorhalle, auf der in goldenen Lettern HELENEN PAULOWNEN geschrieben steht. Doch viel imposanter ist der Innenraum, eine kleine Grabkapelle, in dessen Mitte zwei Särge aus Marmor stehen. In einem fand Helena ihre letzte Ruhe, der andere wurde vorsorglich für ihren Ehemann Friedrich Ludwig reserviert, der 18 Jahre später, in 1821 dort beigesetzt wurde.
Friedrich Ludwig ließ außerdem ein wunderschönes Relief der Prinzessin aus weißem Marmor anfertigen, welches bei den regelmäßigen Gedächtnisgottesdiensten ihr zur Ehr zur Geltung kam.
Friedrich Franz III. war nur einer der Verwandten, die im Laufe der nächsten Jahrzehnte ebenfalls seine letzte Ruhe im Helenen-Mausoleum fand. Seine Ehefrau Anastasia war in 1922 die Letzte, die hier beigesetzt worden ist.
Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts ist das Mausoleum besonders in schlechten Zeiten für verschiedene Zwecke genutzt worden, bevor die umfangreiche Sanierung im Jahr 2003 endlich beschlossen und gleich begonnen wurde. Heute erstrahlt das Helenen-Paulownen-Museum in neuem Glanz und lässt gleichzeitig den Urzustand sehr gut erahnen.