St.-Marien-Kirche Selmsdorf
Kirchenneubau in Nordwestmecklenburg
Eine Kirche ist in Selmsdorf schon Ende des 14. Jahrhunderts überliefert. Der Ort nahe Lübeck gehörte seinerzeit zum Bistum Ratzeburg. Die backsteingotische Dorfkirche hatte ein quadratischen Kastenchor und einen niedrigen, viereckigen Turm mit einem Ziegeldach. Wegen Baufälligkeit wurde sie 1862 abgerissen.
An ihrer Stelle entstand die heutige St.-Marien-Kirche, die im Dezember 1864 geweiht wurde. Sie ist ein stattlicher neugotischer Kirchenbau aus gelblichem Backstein und hat ein rechteckiges Schiff mit einem eingezogenen, polygonalen Chorabschluss. Der schiefergedeckte Turm ist dem Schiff querriegelartig vorgelagert.
Der Innenraum der Kirche verfügt über eine hölzerne Balkendecke mit geschnitzter Maßwerkornamentik am Unterzug zwischen Schiff und Chorraum. Die Inneneinrichtung stammt aus der Erbauungszeit. Auch der neugotische Altar besitzt Maßwerkdekor und Fialenbesatz. Die restaurierte Kuppa stammt noch aus der Vorgängerkiche. Die Orgel von 1869 wurde von Orgelbauer Grüneberg aus Stettin gefertigt und 2009 vollständig restauriert. Sehenswert sind auch die Glasmalereien in den Chorfenstern. Die ursprünglichen drei Bronzeglocken im Turm des Gotteshauses wurden während des Ersten Weltkriegs abgeliefert. 1929 erhielt die Kirche eine neue Glocke.